Freitag, 8. Januar 2016

Kino-Tipp: "Suffragette - Taten statt Worte"

Sicherlich hat noch nicht jede*r von euch von dem Wort "Suffragette" gehört. Es beschrieb vor 100 Jahren die Frauenaktivisten in Großbritannien, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts zur "Women's Social and Political Union" zusammenschlossen, um für ihre Rechte zu kämpfen. Genau über diese Frauen handelt der britische Film, den ich jede(m) von euch ans Herz lege.
"Suffragette - Taten statt Worte"
© 2016 Concorde Filmverleih GmbH
Vor allem den Frauen wird der Film nahe gehen und hoffentlich sehr zum Nachdenken anregen.

© 2016 Concorde Filmverleih GmbH
Der Film erzählt von der fiktiven Figur Maud Watts (Carey Mulligan), die mit ihrem Mann Sonny und dem kleinen Sohn Georgie in East End, London lebt. Seit ihrer Kindheit arbeitet sie tagtäglich in einer Wäscherei, mit viel zu langen Arbeitszeiten und unter unzumutbaren Arbeitsbedingungen. Eines Tages erlebt sie zufällig mit, wie Frauen Schaufenster mit Steinen einwerfen und rufen "VOTES FOR WOMEN". Trotz der Angst vor Spott und Verlust ihrer Arbeit, beschließt sie, sich an den geheimen Treffen der "Suffragetten" zu beteiligen und sich für eine bessere Stellung der Frau zu engagieren. Die Frauengruppe, allen voran Edith (Helena Bonham Carter), schaffen es sogar, ihre Forderungen dem Ministerpräsidenten David Lloyd George zu erzählen, doch diese werden von ihm einige Wochen später zurückgewiesen. Die verärgerten Frauen beschließen nicht aufzugeben und mit all ihren Möglichkeiten und Kräften für die Rechte der Frauen zu kämpfen.

Die Anführerin der Frauenbewegung war Emmeline Pankhurst (gespielt von Meryl Streep), die sich permanent vor der Regierung verstecken musste, da ihr lebenslange Haftstrafen drohten. Trotzdem schaffte sie es, vor ihren Unterstützerinnen eine sehr kraftvolle und ermutigende Rede zu halten. Besonders dieses Zitat ist mir hängengeblieben:

"Wir Frauen wollen keine Gesetze brechen, wir wollen welche machen."
© 2016 Concorde Filmverleih GmbH
Die Frauen, die vor dem britischen Parlament friedlich für ihre Rechte demonstrieren, werden dafür für einige Tage inhaftiert, entlassen oder von ihren Männern verlassen, weil diese sich für ihre Frauen schämen. Besonders die zweite Hälfte des Films ist sehr heftig und zeigt, wie viel Mut und Selbstlosigkeit die Frauen in ihre Arbeit als Suffragetten gesteckt haben und dabei bis an ihre Grenzen gingen.

© 2016 Concorde Filmverleih GmbH
Alle Schauspielerinnen sind sehr stark, ganz besonders hat mir aber Carey Mulligan in der Hauptrolle gefallen. Meryl Streep für diesen Film gewinnen zu können, ist ein großer Vorteil, da sie diesem Film die verdiente Aufmerksamkeit schenkt, auch wenn ihr Auftritt nur sehr kurz ist. Was mir außerdem nach dem Film klargeworden ist, ist wie erschreckend aktuell der Film doch ist, auch wenn er vor 100 Jahren spielt. Wir haben noch lange nicht das Ziel der Gleichstellung von Mann und Frau erreicht, doch was und vor allem wie die Suffragetten 1918 das Inkrafttreten des Frauenwahlrechts erreicht haben, ist eine Geschichte, die jeder kennen sollte. 

Der Film läuft ab 4. Februar in den Kinos. Hier gibt's natürlich auch noch den Trailer: